Aus der ganzen Welt zur Seligsprechung Clara Feys

1.000 Ehrengäste werden erwartet – darunter Ministerpräsident Laschet

Banner am Dom (c) Bistum Aachen / Ralf Mader
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Datum:
Do. 3. Mai 2018
Von:
iba
Aachen, (iba) – Sie reisen aus der ganzen Welt an, um bei der Seligsprechung ihrer Ordensgründerin Clara Fey am nächsten Samstag, 5. Mai, dabei zu sein: Rund 150 Angehörige der Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus werden unter den 1.000 Ehrengästen in Aachen erwartet.

Zelebriert wird das Pontifikalamt im Dom ab 10 Uhr von Angelo Kardinal Amato SDB (Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse) als Vertreter des Papstes. Außerdem zelebrieren mit Erzbischof Nikola Eterović (Apostolischer Nuntius in Deutschland), Rubén Kardinal Salázar Gómez (Erzbischof von Bogotá, Kolumbien, dem Partnerland des Bistums Aachen) und Aachens Bischof Helmut Dieser sowie dessen Vorgänger, Bischof em. Heinrich Mussinghoff. Mit dem Verlesen des Apostolischen Schreibens und dem Enthüllen des Portraits von Clara Fey im Aachener Dom und am Domportal ist Clara Fey dann seliggesprochen. Es ist die erste Seligsprechung überhaupt im Bistum Aachen. Sie war von Papst Franziskus im vergangenen Jahr autorisiert worden. Neben Vertretern aus Kirche und Gesellschaft folgen auch politische Ehrengäste der Einladung in den Aachener Dom: Beispielsweise NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp.

TV-Übertragung auf dem Katschhof

Den weitesten Weg haben die Schwestern aus Indonesien, Kolumbien und Peru. „Sie kommen – ebenso wie die europäischen Delegationen – nicht allein, sondern bringen Menschen mit, die ihnen auf verschiedene Weise in der Arbeit und im Glauben eng verbunden sind", sagt Schwester Henriette Mensen, Generaloberin der Kongregation. „Das sind Lehrer, Angestellte, Kinder aus den Einrichtungen des Ordens, Priester und Personen, die in der Spiritualität Clara Feys ein Vorbild sehen. Sie alle freuen sich, gemeinsam dieses große Ereignis zu feiern." In Aachen werden sie erstmals das neue Clara-Fey-Lied „Kommt alle zu mir" singen, getextet von Peter Dückers und komponiert von Thomas Gabriel. Für die musikalische Gestaltung unter Leitung von Domkapellmeister Bertold Botzet und Domorganist Professor Michael Hoppe sorgen der Aachener Domchor, der Mädchenchor am Aachener Dom sowie das Dombläserensemble.

Die Plätze im Dom sind zwar weitestgehend für Ehrengäste reserviert – im Hochmünster gibt es aber 150 frei zugängliche Plätze. Zusätzlich soll die große Videoleinwand mit TV-Übertragung des Domradios auf dem Katschhof ermöglichen, dass viele Menschen unmittelbar an der Seligsprechung teilhaben können. Die Moderation dort übernimmt Pfarrer Christoph Stender, der Katschhof ist bestuhlt und dort wird auch die Kommunion ausgeteilt. Für alle, die nicht selbst vor Ort sein können, gibt es einen Livestream auf der Homepage www.clara-fey.de, auf der Internetseite des Bistums Aachen (www.bistum-aachen.de) und dem Facebook-Account des Bistums.

Begegnungsfest mit Musik, Tanz und Talk

Nach der Feier der Seligsprechung (10 Uhr) erfahren die Menschen beim Begegnungsfest auf dem Münsterplatz ab 12.30 Uhr mehr über Clara Fey und ihr Wirken im 19. Jahrhundert. Aachens Bischof Helmut Dieser bezeichnet ihr Engagement als „Sinnbild gelebter Nächstenliebe". Am deutlichsten wird sich das Leben der Ordensgründerin wohl im neuen Musical „Clara Fey" widerspiegeln, das die Domsingschule konzipiert hat und das sie im Juni beispielsweise in der Aula der Einrichtung aufführt. Beim Begegnungsfest sind erstmals Auszüge aus dem Musical zu sehen und zu hören. Und auch die Big Band des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula Geilenkirchen, der gemischte Chor der Bischöflichen Clara-Fey-Schule Schleiden, musizierende Kinder der katholischen Kindertagesstätte Clara Fey Stolberg, Tänzerinnen des Erzbischöflichen Gymnasiums Marienberg in Neuss, die Trommelsolistin Fatima Deckers oder eine indonesische Gruppe mit traditionellen Tänzen sorgen für ein buntes Programm.

Überführung der Reliquien

Während des Begegnungsfestes ist der Dom zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet, damit die Menschen die Reliquien der Seligen verehren können. Auch die Kind-Jesu-Kapelle der Kongregation in der Jakobstraße mit dem künftigen Reliquiar steht am Samstag Besuchern offen. Als Abschluss des Tages folgt um 18 Uhr die Vesper mit Bischof Helmut Dieser im Dom. Einen weiteren Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet am Sonntag, 6. Mai, die Überführung der Reliquien in die Kind-Jesu-Kapelle, wo Clara Fey ihre letzte Ruhestätte findet. Der Tag beginnt mit dem Pontifikalamt mit Bischof Dieser um 10 Uhr im Aachener Dom, anschließend führt die Prozession gegen 11.30 Uhr zur Jakobstraße.

Neue Bücher über Clara Fey

Pünktlich zur Seligsprechung erscheinen am 4. Mai im Einhard-Verlag die Bücher „Clara Fey. Mutter der armen Kinder und Ordensgründerin" von Judith Rosen sowie „Kraft aus einem anderen Leben – Clara Fey" von Christoph Stender und Michael Lejeune, das sowohl das Leben der Ordensgründerin als auch ihre heutige Wirkung auf die Menschen betrachtet. Bei den Schwestern vom armen Kinde Jesus sind erhältlich: „Alles zur größeren Ehre Gottes – Das Leben und Wirken der seligen Clara Fey" von Schwester Maria Caritas Kreuzer PIJ sowie von Schwester Waltraud Schulte PIJ „Clara Fey – von der Fabrikantentochter zur Förderin der Ärmsten". Außerdem hat der Aachener Zeichner Alfred Neuwald aus dem Leben Clara Feys fünf Comic-Streifen gestaltet, die auf der Internetseite www.clara-fey.de zu sehen sind.

Clara Fey, die am 11. April 1815 in Aachen geboren wurde und am 8. Mai 1894 im niederländischen Simpelveld starb, hatte 1844 mit drei Weggefährtinnen die Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus gegründet. Ihnen ging es insbesondere darum, benachteiligten Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. 2012 waren die Gebeine Clara Feys in die Bischofsgruft des Aachener Doms überführt worden. Jetzt wurde die Kind-Jesu-Kapelle im Mutterhaus der Kongregation in der Jakobstraße umgebaut und dient zukünftig als Verehrungsstätte der Seligen.

Kollekte zugunsten des JutE-Projektes

Noch heute wirken unter dem Motto „Manete in me" („Bleibt in mir") aus dem Johannesevangelium rund 450 Schwestern in Österreich, Belgien, Kolumbien, Deutschland, Spanien, Frankreich, England, Indonesien, Lettland, Luxemburg, in den Niederlanden und Peru. Sie engagieren sich insbesondere in Kindergärten, Grund- und Realschulen, Gymnasien, in Katechese, Gemeinde- und Familienpastoral, bei Immigranten, Arbeits- und Obdachlosen, in Gesundheitszentren und Armenküchen. Die Kollekte bei der Seligsprechung wird in diesem Geiste dem JutE-Projekt des Caritasverbands Aachen gespendet, bei dem sich ehrenamtliche Mentoren für die individuelle Förderung von Schulkindern einsetzen. Fast auf den Tag genau 124 Jahre nach ihrem Tod kann Clara Fey also auf vielfältige Weise neu entdeckt werden.

Alle Details zur Seligsprechung und die Comic-Streifen finden sich unter www.clara-fey.de. Weitere Informationen zur Ordensgründerin und zur Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus gibt es unter www.manete-in-me.org.
(iba/Na 029)