Fragen und Antworten - Seligsprechung

Menschen, die selig- oder heiliggesprochen werden, sind ganz normale Menschen, mit Fehlern, Ecken und Kanten. Mit einer Seligsprechung erkennt die Kirche an, dass ein Mensch durch sein Leben aus dem Glauben heraus Vorbildcharakter hat.

Das heute gültige Verfahren ist nach dem II. Vatikanischen Konzil (1962-65) und dem neuen Kirchlichen Gesetzbuch (1983) geregelt. Inhaltlich steht zunächst das „heiligmäßige“ Leben und Wirken eines „Dieners Gottes“ bzw. einer „Dienerin Gottes“, im Mittelpunkt („Tugendprozess“). Dabei wird geprüft, ob der Kandidat die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe gelebt hat. In dem ausführlichen Verfahren muss aber nicht nur die Tugendhaftigkeit nachgewiesen werden, sondern auch ein Wunder oder der Märtyrertod.

Formal gibt es zunächst eine Untersuchung in dem Bistum oder in der Ordensgemeinschaft, in der die betreffende Person gelebt hat. Nach deren Abschluss dann bei der Kongregation für die Heilig- und Seligsprechungen in Rom. Das letzte Wort spricht der Papst, dem die Ergebnisse vorgelegt werden. Nach einem entsprechenden päpstlichen Dekret findet die liturgische Feier der Seligsprechung statt. Seit Papst Benedikt XVI. finden die Feiern nur noch ausnahmsweise in Rom, sonst meist im Heimatbistum statt.

  • Hl. Benedikt von Aniane - 11. Februar
  • Hl. Hermann Josef - 21. Mai
  • Hl. Arnold - 18. Juli
  • Selige Maria von den Aposteln (Therese Wüllenweber) - 5. September
  • Selige Maria Helena Stollenwerk  - 28. November
  • Selige Franziska von Aachen (Franziska Schervier) - 14. Dezember

Durch die Gründung der Schwestern vom armen Kinde Jesus hat Clara Fey die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass ihr Charisma in der Kirche lebendig bleibt und sich weltweit in mittlerweile 13 Ländern ausbreitet. Viele Schulen und Kindergärten tragen heute noch ihren Namen. Sie steht fest in der sozial-katholischen Tradition, die für Stadt und Bistum Aachen prägend ist.

Clara Fey sah ihre Lebensaufgabe darin, sich für arme und verwahrloste Kindern in Zeiten der beginnenden Industrialisierung einzusetzen. Pflege, Erziehung und Unterricht sollten helfen, den Kindern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Obwohl Clara selbst aus einem wohlhabenden Haus kam, setzte sie sich schon früh für die Ärmsten der Armen ein. Aus ihrem caritativen Engagement erwuchsen Orden, viele Schulen und zahlreiche Initiativen in vielen Ländern. Noch heute ist Bildung der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe – die Botschaft/das Vorbild von Clara Fey hat nichts an Aktualität verloren.

Zwei Aspekte werden besonders hervorgehoben:

  1. Clara Feys Beziehung zu Christus. Für sie stand der biblische Satz „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch“ im Mittelpunkt ihres Glaubens. Bis heute bildet dieses Motto den Kern der von ihr gegründeten Ordensgemeinschaft.
  2. Clara Feys Einsatz für die Schwachen in der Gesellschaft. Sie hat erkannt, dass Bildung der Hauptfaktor eines selbstbestimmten Lebens ist und entprechend gehandelt.