Luise Hensel

Luise Hensel (* 30. März 1798 in Linum, Mark Brandenburg; † 18. Dezember 1876 in Paderborn) war eine deutsche religiöse Dichterin. Zu ihren bekanntesten Gedichten gehört das Abendlied "Müde bin ich, geh' zur Ruh". Als Tochter eines evangelischen Pfarrers geboren, konvertierte sie mit 20 Jahren zum katholischen Glauben. Sie entschied sich dafür, ihr Leben dem caritativen Dienst zu widmen, ohne dafür jedoch in eine Ordensgemeinschaft einzutreten. Von 1827 bis 1833 war sie Lehrerin am St.-Leonhard-Stift in Aachen. Zu ihren Schülerinnen gehörten auch Clara Fey, Franziska Schervier und Pauline von Mallinckrodt. Ihr weiterer Lebensweg führte sie u.a. nach Köln, wo sie 1841 das "Armenkränzchen", einen caritativen Kreis, gründete. 1872 zog sie nach Paderborn, in die Nähe ihrer früheren Schülerin Pauline von Mallinckrodt. Nach ihrem Tod wurde sie auf dem Ostfriedhof in Paderborn beigesetzt

Von Wilhelm Hensel - Klaus Günzel: Die deutschen Romantiker. Artemis, Zürich 1995, ISBN 3-7608-1119-1, Gemeinfrei (c) https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=697102
Von Wilhelm Hensel - Klaus Günzel: Die deutschen Romantiker. Artemis, Zürich 1995, ISBN 3-7608-1119-1, Gemeinfrei

Franziska Schervier

Franziska Schervier (* 3. Januar 1819 in Aachen; † 14. Dezember 1876 Aachen) war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der caritativ-sozialen Bewegung des 19. jahrhunderts. Tochter eines Aachener Nadelfabrikanten und dessen Frau, mit Kaiser Franz I. von Österreich als Taufpaten, waren ihr Frömmigkeit und Nächstenliebe von Jugend an wichtig. Zu ihrem Vorbild wurde der Heilige Franz von Assisi, nach ihm benannte sie auch die von ihr gegründete Gemeinschaft. Zusammen mit vier gleichgesinnten jungen Frauen begann sie am 3. Oktober 1846 ein gemeinsames geistliches Leben. Die neue Gemeinschaft setzte einen großen Schwerpunkt bei der Krankenpflege, kümmerte sich unter anderem um Cholera- und Pockenkranke. 1851 wurde die Vereinigung durch Kardinal Johannes von Geissel aus Köln unter dem Namen Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus zu einer klösterlichen Gemeinschaft erhoben. 1876 starb Franziska Schervier mit 57 Jahren, ihre Gebeine ruhen seit 1896 in der Kapelle des Mutterhauses der Armen Schwestern in Aachen.

Sie wurde am 2. April 1974 seliggesprochen, 2009 begann der Heiligsprechungsprozess.

www.schervier-orden.de 

Franziska Schervier (c) Armen-Schwestern vom hl. Franziskus
Franziska Schervier

Pauline von Mallinckrodt

Pauline von Mallinckrodt (* 3. Juni 1817 in Minden; † 30. April 1881 in Paderborn) war die Ordensgründerin der Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe. Ihr Vater war Detmar von Mallinckrodt aus dem westfälischen Landadelsgeschlecht Mallinckrodt, Regierungsvizepräsident in Minden und später Aachen, ihre Mutter, die starb, als Pauline 14 war, Freiin Bernhardine von Hartmann. 1824 zog die Familie nach Aachen, Pauline ging dort gemeinsam mit Clara Fey und Franziska Schervier zur Schule. Als die Mutter starb, musste Pauline die Leitung des Haushalts übernehmen, ihr eigentliches Interesse galt aber der Religion und der Hilfe für Notleidende. Nach der Pensionierung des Vaters zog die Familie auf das Gut Böddeken bei Büren, die Winter verbrachten sie in Paderborn. 1840 gründete Pauline von Malinckrodt in Paderborn eine Kindertagesstätte für Kinder von erkrankten Müttern und 1847 die Provinzial-Blindenanstalt.

1842 starb Detmar von Mallinckrodt, seine Tochter entschied sich, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten. Da sie aber keine fand, die die Blindenanstalt übernehmen wollte, gründete sie 1849 die Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe. In den Jahren danach weitete der Orden seine Arbeit auf das Erziehungswesen, vor allem die Mädchenbildung, aus. Aufgrund des Kulturkampfs gab es Gründungen von Niederlassungen in den Vereinigten Staaten, in Chile, Böhmen, Liechtenstein und Belgien. 1881 starb Pauline von Mallinckrodt im Alter von 63 Jahren, sie wurde in der St. Konraduskapelle auf dem Schwesternfriedhof beerdigt.

Sie wurde am 14. April 1985 seliggesprochen.

www.sccp.de

Mutter Pauline, Ölbild (c) Schwestern der Christlichen Liebe
Mutter Pauline, Ölbild